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Ausgabe: 2008 | rauch- u. werbefrei | kann Spuren von Erdnüssen enthalten

Ihr habt was verpasst...

...und zwar den -» Pussyfever-Gig am 12.04.08 im Gogo in Münster! Geil war's, tierisch geradezu, tierisch laut zudem, und es gab sogar Verletzte (obwohl Gerry doch gar nicht mehr bei denen trommelt).
Ihr hättet Euer Onlinefräulein mit veritabler Schlagseite zu Gesichte bekommen, und Ihr wart nicht da! (Und 'nen kurzen Rock hatte ich an, und mein strahlender Held war schlichtweg grandios, jawohl...!) Tja, jetzt grämt Ihr Euch, nicht wahr? Damit das nicht nochmal passiert, gibts hier künftig Infos über verschiedenste Lustbarkeiten, zu denen ich glatt selbst hingehen täte:

27.06.2008: Magdeburg, Blow-Up-Club
Phillip Boa & the Voodoo Club (ich - so ich denn Urlaub bekomme - in zweiter Reihe links mit niederen Beweggründen)
12.07.2008: Dülmen, Stadtfest (20 Uhr)
FUNKiFiED (ich: auf hohen Hacken auf dem allgegenwärtigen Kopfsteinpflaster verunglückend, vom Quotenkinderwagen einer Studienrätin in Erziehungsurlaub - oder wie heißt das derzeit politisch korrekt? Ach, als ob mich das scheren würde! - erbarmungslos überrollt, aber was tut man nicht alles, damit sich der Mann über Beine freuen kann...)
wöchentlich samstags: Düsseldorf
Trödelmarkt Aachener Platz (ich: Rucksack panisch umklammert, große Sonnenbrille, feilsche nie, kaufe fast nichts. Aber ich hätte können, und das ist wichtig.) Livemusik und Kaffee gibts im Zelt.

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Schluss mit lustig!

Die wilden Zeiten sind vorbei, jawohl! - "Das sind die doch schon längst", wird der eine oder andere einwenden, und er hat Recht. Jedoch muss man ja nicht schon am Anfang eines Prozesses rumplärren und Weblogs schreiben, es reicht doch auch, wenn man im Mittelteil innehält und resümiert. Also bitte: Ich bin seit zehn Monaten Nichtraucher, mein Körper entdeckt seinen Stoffwechsel und die Möglichkeit der Einlagerung von Energiereserven. Datt find' der nu ganz doll und hält sich dranne. Ergo: Ich muss Maß halten. Kein sinnloses Gefresse mehr, keine drei Pommes-Majo-Currywurst in der Woche, Pasta is eh basta. Da guck ich ganz schön blöd aus der Wäsche, wo ich doch just die Freuden der Völlerei als Nikotinersatz entdeckt hatte. Tja, wie gewonnen, so zerronnen.
Zudem ist es so: Die drei F haben ausgedient, Fressen schlägt auf die Hüften, Fernsehn tu ich eh nicht. Was bleibt? F.....? - Genau, aber bitte nicht mehr einarmig am Kronleuchter mit Interimsbekanntschaften, sondern mit dem Liebsten in der hochpreisigen Plumeauwolke. Ist gut für Herz, Haut und Hormone.
Was das Geschwurbel soll? Das soll heißen, dass man mit Ende Dreissig vieles hinterhergeschmissen bekommt, allerdings weder straffe Haut, rosigen Teint noch ein filigranes Figürchen, wenn man sich aufführt wie mit unsterblichen Zwanzig. (Und auch nur die Zwanzigjährigen sehen beim Aufführen gut aus.) Nächsten Monat schließe ich einen Knebelvertrag mit der Muckibude ab. Und für Maßlosigkeiten erkläre ich vorerst meinen Liebsten für zuständig. Männer können das weitaus besser tragen.


Newsticker

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Die Macht der Gene oder: Wie ich den Krieg verlor

Düsseldorf  Wie das renommierte ELSA-Institut heute bei einer statistisch signifikanten Umfrage auf dem hauseigenen Balkon eruierte, leidet der Stadtmensch verstärkt unter der Beeinträchtigung des teuer bezahlten Miet-Habitats durch Taubenbefall. Es ist eine Pest! Man ärgert sich förmlich den Arsch ab, wenn die dämlichen Viecher einem den Balkon vollkacken, wobei sie debil ins Leere starren. Wie gut, dass ich das Problem endlich los bin!
Die Lösung besteht in der allseits bekannten Raben-Attrappe. Ich hab sicherheitshalber direkt zweie erstanden, in besonders authentischer handgemalter Mattfeder-Optik zum stolzen Preis von je 14,95 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten. Fundierte Quellen wussten zu berichten, die Taube sei evolutionär darauf programmiert, vor mattgefiederten Rabenformen stante pede auszubüchsen, dies ohne jeglichen Ermessensspielraum oder langes Rumgehampel. Jawohl, dies sei auch sicher und zuverlässig, alldieweil dies im genetischen Code verankert, somit quasi in Stein gemeißelt sei. Dolle Sache! So kamen sie dann per Paketboten in meinem Büro an, und schon bei der Aufstellung auf meinem Aktentisch erkannte ich: Mein Chef ist keine Taube. Aber das ist ein anderes Problem, welches einer gesonderten Lösung bedarf.
Gonzo und Darwin getauft, nahm ich sie mit nach Hause und positionierte sie in wunderbarster Auffälligkeit auf meinem Balkon. Das Experiment nahm seinen Lauf.

Rabe
Gonzo im Kräuterkasten

Tag eins: In dem Bewusstsein, die übelste mir mögliche Verarschungsaktion des Jahres zu starten, observiere ich stündlich den Balkon und es geschieht - nichts. Keine Taube weit und breit. Ha! Sieg! Ich putze euphorisch meine Blumenkübel.
Tag zwei: Die Tauben werden der Raben angesichtig und drehen im Landeanflug auf mein Terrain radikal ab. Ich fühle mich ein wenig schäbig, weil ich mit unlauteren Mitteln agiere. Ein Gespräch hätte es vielleicht auch getan.
Tag drei: Feindliche Taube landet in wohlgewählter Distanz zu Gonzo auf dem Geländer und hibbelt nervös von einer Kralle auf die andere. Darwin ist vom Wind hinter den Hortensienkübel geweht worden. Sie erblickt jedoch dann mich in der Balkontür und sucht ihr Heil in der Flucht. Vielleicht war es ein unbewusster Akt der Milde meinerseits, mich blicken zu lassen. So habe ich ihr die Blamage erspart, sich von einer Plastikhohlform ins Bockshorn jagen zu lassen. Sich allerdings von der Krone der Schöpfung (mir! Anm. d. Red.) vertreiben zu lassen, ist dagegen keine Schande.
Tag vier: Taube landet zwischen Darwin und Gonzo. Guckt links, guckt rechts. Ich guck auch, belasse es bei dieser Versuchsanordnung und halte Abstand zu Fenster und Tür. Taube hopst. Taube fliegt weg. Ich identifiziere ihn als Späher der Gruppe, als Pionier, der sich opferbereit hinter die feindlichen Linien wagt, um das Terrain auszukundschaften. Ich fantasiere darüber, was er seinen Kumpels wohl von meiner Küchenkräuterzucht erzählen mag, und taufe ihn nach dem Herodot der Fraggles: Onkel Matt.
Tag fünf: Onkel Matt umkreist Gonzo. Ich komme nicht umhin, Respekt vor dem Viech zu entwickeln. Schließlich gehört doch einiges dazu, sich dieser ganzen messerscharfen Tierpsychologie nicht zu fügen, sondern sie stumpfdreist zu ignorieren. Ob ich das jemals mit meiner Arachnophobie schaffe?
Tag sechs: Onkel Matt besucht den Balkon im Stundenrhythmus und umkreist Attrappen und Mobiliar mit gleichermaßen abschätzigen Blick. Mit mir verfährt er nicht anders, es sei denn, ich rudere albern mit den Armen, dann fliegt er - irgendwann und sehr gemächlich - weg. Ich frage mich zunehmend, wer hier eigentlich wen manipuliert.
Um es abzukürzen:
Tag neun: Tauben (Plural!) reiben ihre Köpfchen an den Kunststoffhohlfiguren, Onkel Matt thront im Petersilienkasten. Haben meinen Balkon wieder vollständig in Besitz genommen. Ich gebe den Übrigen auch Namen und freue mich darüber, dass die Welt doch nicht so simpel funktioniert, wie wir uns das manchmal vorstellen. Will hier irgendwer sich die Erde untertan machen? Nee, ick ooch nicht.
Übrigens hab ich Angst vor Gonzo und Darwin, erschrecke mich jedesmal zu Tode, wenn ich sie aus dem Augenwinkel sehe. Die Tauben verjage ich jetzt zuweilen mit der Wasserpistole. Zum einen, weil es Spaß macht, zum anderen, weil sie so schön entrüstet gucken, wenn ich sie am Hintern treffe. Und letztlich, weil es nicht funktioniert.

Nachtrag: Heute fand ich Vogelfußspuren auf der Badezimmerkommode, direkt neben dem Zahnputzbecher. Na wartet, Jungs, jetzt reicht's...!
(Fortsetzung folgt)